„Hessische Bauern fordern mehr lokale Schlachthöfe“ lautet die Überschrift in einem Zeitungsartikel < https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessische-bauern-fordern-schlachthof-im-land-16834665.html >:
„Für den heutigen Mangel an Schlachthöfen machen Metzger und Bauern vor allem die nationale und die europäische Politik verantwortlich. Ihre Auflagen sorgten dafür, dass nur Großbetriebe wirtschaftlich arbeiten könnten.“
Was Wirtschaftlichkeit bedeutet: anbieten von Billigfleisch für hiesigen Markt UND Export:
- Schweinefleisch 2019: Export von Schweinefleisch aus Deutschland: rund 2,4 Millionen Tonnen, davon rund 1,9 Millionen in die EU. Gesamte Schlachtgewicht von Schweinen (inländischer Herkunft) in Deutschland: rund 5,2 Millionen Tonnen –> entspricht fast 50%!!!. (Quelle: Statista).
„Kosten, Kosten, Kosten“, verursacht durch strengere Anforderungen für die Tierhaltung, macht Weber für den Ausstieg vieler Bauern verantwortlich. Dazu zählt er beispielsweise die Diskussion um den Kastenstand für die Zuchtsauen und die betäubungslose Ferkelkastration. „Das trifft alles den Schweinebereich und verursacht zusätzliche Kosten.“
–> Warum lassen sich die Erzeuger auf den Preisdruck ein? Wer verhandelt dies?
Die notwendigen Auflagen zur Tierhaltung verursachen höhere Kosten. Das ist so! Die Auflagen müssen aber sein. Das wird auch gerade in einem Video des BMEL klar herausgestellt. Aber mit welcher Schlussfolgerung? „Hilfe, das Fleisch wird teurer“. Ja, aber wieder wird versucht das Pferd von hinten aufzuzäumen. Keiner spricht davon, die Preisdruckspirale, die von den Handelsketten und Exporteuren ausgeht zu brechen. Es geht nicht nur darum, dass die Verbraucherpreise steigen, sondern dass auch die Erlöse bei den Bauern bleiben, damit diese kostendeckend produzieren können.
Tja, dann fällt aber der Export weg, an welchem nur die Weiterverarbeiter und Exporteure verdienen:
- In DE ist dies ruinös für die Erzeuger UND
- in den Exportländern wird die dortige Produktion ruiniert!
- UND EM NUTZT DIES? WER VERDIENT DARAN?
„Dazu kommt nach den Worten von Weber (Bauernverband) die „Billig-billig-Mentalität“ der Verbraucher“. –> was erst noch zu beweisen wäre.
Das Argument: „Billig-billig-Mentalität“ der Verbraucher hilft hier nicht. Wenn es nur noch Fleisch gibt, das kostendeckend angeboten werden kann, dann ist das so. Die Preisspirale nach unten ziehen die großem Ketten durch um mehr Kunden in die Läden zu locken.
Angenommen: Fleisch aus der lokalen (deutschen) Produktion, in der nach überprüfbaren Regeln gearbeitet wird, kostet X €uro.
Dann könnte Billig-Fleisch nur noch aus dem Ausland kommen. Das müsste dann entsprechend ausgezeichnet werden, so dass der Verbraucher weiß. was auf dem Teller liegt.
Wenn dann die Mehrheit weiterhin Billig-Fleisch kauf, dann ist die Menschheit nicht zu retten und die deutsche Mastbetriebe schrumpfen auf ein Minimum, um die Kunden zu bedienen, die Qualität bevorzugen.
Quellen:
Produktion: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/385172/umfrage/produktion-von-schweinefleisch-in-deutschland/
Video des BMEL vom 27.6.2010: https://www.youtube.com/watch?v=qb-Do_VeRjA&feature=youtu.be