Meine Ur-Großmutter war eine geborene Schwarzentraub vom Hofgut Bubenrod (http://www.buseckertal.de/buseck/orte/bubenrod.html). Nun, von irgendwelchen Grafen oder „von-und-zus“ stammen wir nicht ab, aber die Linie der Schwarzentraubs ist äußerst interessant.
Zunächst endete für mich die Linie bei dem Vermerk des Ur-Ur-Ur-Großvaters „aus Sellbach/ Waldeck“. Dieser Ur-Ur-Ur-Großvater war schon eine besondere Persönlichkeit. Er war 2 x verheiratet und hatte mit Ehefrau 1 (Katharina Esch) 9 Kinder und mit Ehefrau 2 (Anna Bachmann) 10 Kinder. Wenn alle Nachkommen zum Zeitpunkt seines Todes noch am Leben gewesen wären, wären es 19 Kinder, 53 Enkel und 17 Urenkel gewesen!!
Er kam als Arbeiter auf das Hofgut, übernahm es dann als Pächter und wurde schließlich Eigentümer. Als er starb hinterließ er 3 Höfe und 2 Mühlen.
Woher ich das alles weiß? Zu früheren Zeiten war es bei angesehenen, begüterten Menschen üblich bei einer Beerdigung ein kleines Heft zum Andenken an den Verstorbenen zu drucken und an Freunde und Verwandte zu geben.
Die Hefte zur Beerdigung des Christian Schwarzentraub (1855) sowie seines Sohnes Jakob (1881) habe ich in den alten Unterlagen meiner Großmutter gefunden.
Doch die Geschichte geht weiter!
Die Schwarzentraubs waren Mennoniten. Durch die Suche nach Mennoniten stieß ich auf Dokumente der Amish Mennonites aus Illinois mit einer mehrseitigen Abhandlung über die Schwarzentruber/Schwarzentraubs. Uns siehe da, es waren die meinigen!
Damit konnte ich den Stammbaum zurückverfolgen bis zur Geburt des Hans Schwarzentruber in Schangnau/Kanton Bern ca. 1660. Sein Sohn, bzw. einer seiner Söhne, auch ein Christian zog nach Sellbach/Waldeck. Sein Sohn Jakob war der Vater des oben beschriebenen Christian.
Christian und Jakob waren die bevorzugten Namen dieser Familie.
Wer wanderte nun wann nach USA aus?
Eine der Töchter (Magdalena) aus erster Ehe des o.g. Christians heiratete einen Johannes Schwarzentraub (aus einer anderen Linie, die auf den Vinczenze aus Schangnau zurückgeht). Nach dem Tod ihres Ehemannes zog sie mit 5 (oder 6) Kindern im Jahre 1836 nach USA.
Das Hofgut Bubenrod hat es sogar in einen Spiegel-Artikel geschafft: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42945036.html
Und so sieht es Heute dort aus (es gibt immer noch den eigenen Friedhof)