Rechts – mitte – links – Passt das noch?

Ausgangspunkt: Der Beitrag von Michael Blume:

Was ich vom politischen Koordinatensystem Links – Mitte – Rechts halte

Ja, „Links“ – „Rechts“ passt nicht mehr. Auch die Begriffe wie liberal, christlich und sozial sind inzwischen von Parteien verbrannt.

Versuche der Zuordnung:
Für mich ist die oberste Entscheidung:

DemokratInnen oder FaschistInnen.

Letztere gehören in kein Parlament oder gar Regierung und dürfen nirgendwo mitbestimmen (bis hin zu Sportverein in Kleinkleckersdorf).

Doch auch unter Demokraten gibt es wesentliche unterschiedliche Auffassungen, wie Probleme gelöst und das Zusammenleben organisiert und gerecht geregelt werden kann. Diese können eingeordnet werden als:

  • Konservativ, rückwärtsgewandt – fortschrittlich, zukunftsorientiert
  • Sozial (die Gesamtheit der Gesellschaft betrachtend) – unsozial ( finanzielle Aspekte in den Vordergrund stellend, schwache Menschen nicht umfassend betreuen, Menschen von der Gemeinschaft ausschliessen)
  • Nationalistisch – weltoffen (internationale Gesetze und Verträge beachten und fördern)
  • Wissenschaft anerkennen, unterstützen und fördern – unwissenschaftlich denken und handeln

Diese Kriterien sind aber auch sehr persönlich geprägt. Was für einen schon unsozial ist, kann für eine andere gerade noch durchgehen. Und in Regierungskoalitionen (die bitte auch in Zukunft uns von der Herrschaft einer einzigen Partei bewahren) müssen Kompromisse in Grenzbereichen gemacht werden.

Lebensmittel und deren Produktion

Aufreger auf Twitter:

„Özdemir hatte Dumpingpreise für landwirtschaftliche Produkte kritisiert. „Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben. Sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern“, sagte er der (leider mal wieder) Bild am Sonntag. Natürlich dürften Lebensmittel „kein Luxusgut werden“. Doch der Preis müsse „die ökologische Wahrheit“ stärker ausdrücken. „Es gibt drei wichtige Ziele“, so Özdemir weiter: „ein sicheres und gutes Einkommen für unsere Bauern, gesundes Essen für uns alle sowie mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz.“ Ein Sprecher Özdemirs stellte am Montag klar, es gehe „nicht darum, den Preis für ein Kilo Fleisch oder einen Bund Möhren staatlich festzulegen“.

Versuch die Faktoren zu ordnen:

A) die orginären Produzenten = Bauern (hier zu klären Kleinbauer + Agrar-Industrie) müssen so viel für ihre Produkte erhalten:

  • damit ihr Betrieb wirtschaftlich arbeitet
  • Umwelt und Klima nicht belastet, sondern unterstützt werden (Gülle, Wasserverbrauch, Artenschutz …)
  • dass Tiere artgerecht gehalten und ernährt werden und Antibiotika so wenig wie möglich eingesetzt werden.

     Unterpunkt: Stellung der Kleinbauern vs quasi industrieller Erzeugung

B) Welche Macht gewähren wir den Zwischenhändlern (Genossenschaften) und den Aufkäufern der Lebensmittelketten?

C) Welchen Einfluss hat das Exportgeschäft? Müssen wir so viel Billigfleisch für den Export produzieren?

D) EU-Vorgaben und EU-Subventionen

Diese (und weitere Punkte?) müssen diskutiert werden, Lösungen gefunden werden. Dann können wir über Preise reden. Mindestlohn, BGE, strenge Überwachung und Bestrafung von Verstößen bei Tierhaltung, Transport, Schlachtung und Verarbeitung gehören im Gesamtkomplex als wichtige Faktoren dazu.

Quellen:

Kirchenrecht

Zur Zeit wird viel über „Kirchenrecht“ gesprochen. Da muss doch erst einmal geklärt werden, wieso haben die christlichen Religionsgemeinschaften einen Sonderstatus?

  • Religion / Glaube ist Privatsache
  • Eine Glaubensgemeinschaft, Religionsgemeinschaft ist eine Vereinigung von Menschen mit gleichen Interessen, also gleichzusetzen mit einem Kaninchenzüchterverein oder dem ADAC.
  • Natürlichen haben Vereine interne Regeln, aber Straftaten MÜSSEN nach dem geltendem Recht des Staates behandelt werden.
  • Vertuschen und die Ausrede: „das regeln wir seit Jahrhunderten intern“ dürfen nicht mehr gelten.
  • Wer eine Straftat vertuscht macht sich mit schuldig.
  • Was Straftaten sind regeln die Gesetze unseres Staates.

Da ich schon mal dabei bin:

  • Eine symbolhafte „Taufe“ ist kann kein rechtsverbindlicher kein Beitritt in einen Verein bedeuten, der zu lebenslangen Zahlungen verpflichtet.
  • Kirchensteuern sind Vereinsbeiträge, die jeder Verein bitte schön selbst eintreiben muss!
  • Für Angestellte eines Vereins gilt selbstverständlich das allgemeine Arbeitsrecht ohne kirchliche Besonderheiten. Auch für die Bezahlung!

Beliebig zu erweitern!

Quellen:

 

Was bedeutet Dir Weihnachten?

fragte gestern jemand auf Twitter. Interessant ist, dass bedingt durch die Corona-Kontaktbeschränkungen viele plötzlich ums Weihnachtsfest bangen. Also letztes Jahr hörte ich nur Sprüche wie „Weihnachen = die Zeit um die Smartphons der Eltern upzudaten“ und ähnliches. Dieses Jahr setzt ein großes Mimimi ein „unser schönes Weihnachtsfest“ und „ich kann die Familie nicht sehen“…

Erster aufrichtiger Kommentar:

Und ich?

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Wir und das Schweinefleisch

„Hessische Bauern fordern mehr lokale Schlachthöfe“ lautet die Überschrift in einem Zeitungsartikel < https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/hessische-bauern-fordern-schlachthof-im-land-16834665.html >:

„Für den heutigen Mangel an Schlachthöfen machen Metzger und Bauern vor allem die nationale und die europäische Politik verantwortlich. Ihre Auflagen sorgten dafür, dass nur Großbetriebe wirtschaftlich arbeiten könnten.“

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22.3.2020

Klimakrise?

E-Mobilität?

In diesen Tagen gibt es nur 1 Thema: Das Virus Coronavirus SARS-CoV-2

Was Asien macht: NZZ: Wie Asien die Epidemie in den Griff kriegte
Singapurs Dashboard (mit Adressen der Erkrankten)

Deutschland im Klopapier-Rausch: Hamsterkaeufe


Ängste, real und surreal.

Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur.

Falsche Wissenschaftler verbreiten wirre Meinungen: https://www.youtube.com/watch?v=JBB9bA-gXL4&feature=youtu.be

 

Meine Familie und die Autos

Ja, wir sind und waren alles Autoenthusiasten.
Die ersten Autos in der Familie hatten der Onkel Otto, der Onkel Karl und der Opa Paul. Dann kamen wir mit den VW-Käfer (da fuhr der Onkel Karl schon einen Opel Kapitän).

(Familienausflug mit Oma und Opa)

Das Auto wurde verehrt und jeden Samstag geputzt. Der erste Urlaub mit den VW-Käfer ging an der Edersee (ca. 150 km entfernt). Egal – man war mobil!!! Und das 1958!
Mein Vater war alles, nur kein Techniker (auch kein Heimwerker), aber ein Autofan.

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Ahnenforschung: Wie und wo

Zunächst sollten die Forschenden die Daten der Familie bis Zu den Vorfahren im Jahre 1920 parat haben. Denn für die staatlichen Quellen der Standesämter, gelten Schutzfristen (Personenstandsgesetz):

  • Geburtsregister 110 Jahre
  • Ehe- und Lebenspartnerschaften: 80 Jahre
  • Sterberegister: 30 Jahre

In Hessen können die Urkunden online eingesehen werden, wobei nicht alle neueren Urkunden erfasst sind, da „buchweise“, also immer für einen ganzen Satz Jahre veröffentlicht wird. Braucht man neuere Daten hilft nur der Weg zum Standesamt. Die hessischen Urkunden sind in der Datenbank Lagis integriert, welche noch ein Reihe weiterer Informationen bereit hält: Zur Suche nach den Registern

Die standesamtlichen Register sind ab 1876 verfügbar, davor gibt es die Kirchenbücher. Hier gibt es einen großen Unterschied zwischen den katholischen und evangelischen und anderen Kirchen. Während die katholischen nur in den jeweiligen Archiven vor Ort einsehbar sind, sind sehr viele evangelische Kirchenbücher online einzusehen. Link zum Archiv In der Archion-Datenbank kann ohne Registrierung nach dem gewünschten Ort gesucht werden. Um die Kirchenbücher lesen zu können, wird eine Registrierung und ein monatlicher Beitrag von 19,90 € erforderlich (monatlich kündbar).

Kirchenbücher die dort (noch) nicht enthalten sind, sind in den jeweiligen Landesarchiven einsehbar. Die Nutzungszeiten und Gebühren sind sehr unterschiedlich (z.B. Kosten für den Druck einer Seite reichen von 30 ct bis 1 €).

Sehr gute Zusammenstellung aller Archive und Zusatzinformationen.

Archivinformationssystem Hessen

Das hessische Archivsystem bietet ausgezeichnete Möglichkeiten zum Finden von allen möglichen Dokumenten (die dann in dem jeweiligen Archiv einsehbar sind) Link

Einfach auf „Einfache Suche“ gehen und den gewünschten Begriff bzw. die Begriffe eingeben. Tolle Ergebnisse!

Die Online-Datenbanken des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt  Link

Genwiki eine sehr umfangreiche Informationssammlung für Ahnenforscher. Tipp: die Familienbücher

Familysearch ist eine kostenlose Datenbank, die von der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ angeboten wird. Spezialität: Daten zu Auswanderern und deren Nachkommen in den USA.

Ancestry ist eine kostenpflichtige Datenbank, die die Daten der kirchlichen online-Archive enthält, standesamtliche Register und Einträge von privaten Quellen. Achtung: nicht alles was ohne Quellendokument angezeigt wird muss stimmen.

Spezielles Gebiet: die ehemaligen Ostgebiete: die Standesämter und das kirchliche Archiv. Die vorhandenen evangelischen Kirchenbücher stehen alle in der Archion-Datenbank zur Verfügung (wurde mir mitgeteilt). Dazu hilfreich die Liste der Ortsnamen Ostpreussens.

Liste weiterer Quellen (habe ich bisher nicht geprüft)

Lesehilfen:

Frauen in technischen Berufen

Twitter (mal wieder):

„Programmiersprachen sind auch Sprachen. Sollten als Pflichtfach in der Schule eingeführt werden. Nicht als naturwissenschaftliches Fach, sondern im Sprachblock wie Englisch und Französisch. Mädchen sind gut in Sprachen. Interessanter Ansatz von Stephanie Bschorr „

Mit der Antwort von @IlsankerGeeky war dann eigentlich alles dazu gesagt:

„Einem Mädchen zu erzählen dass Programmiersprachen auch irgendwie Sprachen sind, nur weil man glaubt dass Mädchen sich eher für Sprachen interessieren? Da kann man auch ein rosa verpacktes Päckchen nehmen um einen Schraubenschlüssel unterzujubeln.“

Aber ich musste mich mit einem vorlauten Statement auch noch äußern:

„Programmieren für alle – ein sehr komplexes Thema. Ich werde in den nächsten Tagen mal meine Gedanken und Erfahrungen darüber zusammenfassen. Auch ob ich darüber Mädchen für Naturwissenschaft interessieren kann.“

und nun wurde ich daran erinnert.

Nun gut, ich versuche es.
Es sind 2 Themen, die getrennt betrachtet werden:
1.) Sollen/müssen Alle Programmieren lernen? und
2.) Kann das Interesse von Mädchen an MINT-Fächern geweckt werden und wie könnte das geschehen?

1.) Sollen/müssen Alle Programmieren lernen?

Wenn heute von „Programmieren in der Grundschule“ gesprochen wird, dann sprechen wir nicht von Basic, Pascal oder Cobol, sondern auf einer grafischen Benutzeroberfläche werden Blöcke zu Befehlen zusammengesetzt. Kinder lernen, bzw. es wird das Verständnis geweckt, dass dem Computer, der den kleinen Roboter steuert, Befehle gegeben werden können und dass die Maschine das tut, was der Computer befiehlt. Habe ich einen Fehler in meinem Programm, dann macht auch der Roboter dummes Zeug. Solches Arbeiten stärkt das logische Denkvermögen und lässt Kinder erkennen, dass Computer auch nur das tun, was Menschen ihnen beibringen (zumindest zur Zeit noch).

Dieses „Programmieren“ macht Sinn und kann natürlich immer weiter ausgebaut werden. Aber das heisst nicht, dass alle Schüler zu Programmierern ausgebildet werden sollen. Es sollte aber allen Diskutanten klar sein, dass ein Grundverständnis für die Digitalisierung absolut notwendig ist und dass damit auch im Grundschulalter die Basis gelegt werden sollte, nicht nur zu den technischen Fragen sondern auch zu den sozialen Aspekten der Digitalisierung.

2.) Kann das Interesse von Mädchen an MINT-Fächern geweckt werden und wie könnte das geschehen?

Warum interessieren sich die meisten Frauen so wenig für Technik?

  1. Es liegt in den Genen bzw. in jahrtausend-langer Prägung?
  2. Es wird durch Erziehung, bzw. durch das soziale Umfeld geprägt – wenn Mütter, Tanten und Omas den Mädchen den Playmobil-Ponyhof schenken und den Jungs die Technik-Baukästen hat das einen Einfluss.

In meinem Umfeld (Familie) kann ich Prototypen studieren (Sohn und Enkel, die absolut der Jungs/Technik-Kategorie zuzuordnen sind). Ja, es sind Umwelteinflüsse da, aber das Interesse an Technik lag bei beiden schon in der Wiege vor. Puppen und Puppenhäuser konnten absolut nicht mit den Technikbaukästen konkurrieren.

Zu dem Problem mit der Mathematik gibt es einige Studien, aus denen abgeleitet werden kann, dass Mädchen in die „Ich bin in Mathe-Deko“-Rolle hineinerzogen werden:

Also muss eine Umerziehung der Eltern, Familie, Lehrpersonal etc. stattfinden ebenso ein Umdenken in der Gesellschaft. PinkStinks legt den Finger in die Wunde der sexistischen Werbung. So lange dies publiziert wird und von der Mehrheit der Gesellschaft als lustig empfunden wird, sieht es schlecht aus:

Zwischenruf: Wie hoch ist eigentlich der Frauenanteil in den Bereichen Werbung und Marketing? Schaufeln sich Frauen da das eigene Grab?

Führt das Ausmerzen sexistischer Werbung und Gender-Marketing dazu, dass sich mehr Frauen für Technik interessieren?
Nein, aber das Vermeiden der Rosa-Hellblau-Falle hilft Mädchen und Jungen sich frei von äußeren Einflüssen nach ihren Neigungen zu entfalten.

Wieviel Frauen studieren denn nun in den technischen Fächern?
Es gibt einige Zusammenfassungen, aber hierbei ist nicht immer ersichtlich was unter den Begriffen „naturwissenschaftlich“, „Ingenieurwesen“ etc. zusammenaddiert wird, aber es zeigt, das in den „klassischen“ technischen Berufen (Elektrotechnik, Maschinenbau etc.) der Frauenanteil sehr gering ist.

http://www.studienwahl.de/data/File/pdf/Themennavigation/Studieren/Stuwa_Studiengangwahl_der_Maenner_und_Frauen_online.pdf

„In den klassischen ingenieurwissenschaftlichen Fächern dagegen bleiben Frauen auch Anfang des 21. Jahrhunderts unterrepräsentiert. Unter den klassischen Maschinenbaustudierenden war im Wintersemester 2016/17 jede Zehnte eine Frau. Klassische deshalb, weil in einzelnen Disziplinen des Studienbereiches Maschinenbau sehr wohl gute Frauenquote anzutreffen waren, etwa in der dazu zählenden Gesundheitstechnik oder der Textil- und Umwelttechnik. Mau sieht es auch in der Elektrotechnik (worunter auch IT fällt) und in der Mechatronik aus (13% und 9%). Ebenso unterrepräsentiert waren Frauen im Studienbereich Verkehrstechnik (12,5%), wozu die Studienfächer Fahrzeug-, Luft- und Raumfahrt- sowie Schiffstechnik, Verkehrsingenieurwesen und Nautik zählen.“

Quelle:  https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/frauen-erobern-den-ingenieurberuf/

Statistik zum selbst rechnen:
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Hochschulen/StudierendeHochschulenEndg2110410187004.pdf?__blob=publicationFile

Okay, zurück zur Ausgangsfrage: Wie kann das Interesse von Mädchen an MINT-Fächern geweckt werden?
– Mädchen sind prinzipiell nicht schlechter in Mathe als Jungs,
– allerdings finden Jungs die Technik interessanter als Mädchen,
– das schlägt sich besonders in den Kernbereichen Elektrotechnik und Maschninenbau nieder
–> Prägung durch die Gesellschaft hat mM nach entscheidenden Anteil daran, dass Mädchen und Frauen der Technik fern bleiben.

Kleine Randbemerkung (kann ich mir nicht verkneifen): sozialistische Staaten waren da schon mal weiter und je konservativer die Gesellschaft, desto weniger Frauen finden den Einstieg in die technischen Berufe.

Frauenstudiengänge – der falsche Ansatz!

Meine erste Reaktion: Schwachsinn! Nach längerem Überlegen: Bringt nix, einstampfen. Genau wie Mädchenschulen.

Wir leben nun im 21. Jahrhundert und sollten uns von den Diskussionen über „Frauen hier“ – „Männer da“ endlich verabschieden. Dazu gehört allerdings noch eine gehörige Portion umdenken auf beiden Seiten.

  • Angefangen bei den rosa und hellblauen Stramplern (wer kauft denn das? zu 99% die Frauen!)
  • später zu Abenteuer-Spielzeug für Jungs und den Ponyhof für Mädchen (den Quatsch gabs in meiner Kindheit zum Glück noch nicht) – Wer hier die Prägung für zukünftiges Selbstbewustsein und Platz in der Gesellschaft negiert, sollte noch mal die Schulbank drücken.

Ja, in einer bestimmten Lebensphase lieben Mädchen anscheinend alles was rosa ist. Sollte man dann auch nicht verbieten, aber für den Quatsch mit rosa Osterhasen mit dem Aufdruck „für Mädchen“ sollte Ferrero mit Boykott bestraft werden (trotz Mon Cherie – halte ich seit fast 3 Jahren durch).

Ich ging auch auf ein Mädchen-Gymnasium, obwohl ich viel lieber auf das Jungs-Gymnasium mit meinen Klassenkameraden aus der Volksschule gegangen wäre. Aber in den 50ern tat man das nicht. Danach folge noch eine frauenspezifische Ausbildung „Elektrotechnische Assistentin“ und dann der Kulturschock „Fachhochschule“. 600 Studenten und 3 -4 Frauen. Den Schlüssel für die Damentoilette mussten wir immer im Sekretariat holen. ABER: das waren äußerst wichtige Erfahrungen im Umgang mit Männern, die dann ja auch später zu 100% die Arbeitskollegen stellten, die bei Lieferanten und Kunden die Gesprächspartner waren. Ob ein Frauenstudiengang darauf vorbereitet wage ich zu bezweifeln.

Auf der einen Seite werden die Netzwerke der Männer kritisiert, dagegen sollen Netzwerke der Frauen helfen. Nein: bildet endlich gemeinsame Netzwerke. Schüttet die Gräben zwischen den Geschlechtern zu anstatt sie durch den Aufbau eigener Netzwerke zu vertiefen.

Diese Spaltung wird auch durch die Sprache vertieft. Die zum Teil exzessive Nutzung des Binnen-I schadet im meinen Augen mehr als es nutzt. Louise F. Pusch <https://de.wikipedia.org/wiki/Luise_F._Pusch> hat 1984 in ihrem Aufsatz „Das Deutsche als Männersprache. Diagnose und Therapievorschläge den Vorschlag gemacht Berufsbezeichnungen generell als geschlechtslos anzusehen. Wie es auch wunderbar in der englischen Sprache funktioniert. „She is the General“. Leider wurde diese Idee zerschlagen und Frau Pusch schwenkte um und setzt sich seitdem für das Binnen-I ein. Schade!

Ich bin Ingenieur und das bleibe ich auch. Ich brauche kein Anhängsel. Und natürlich fühle und fühlte ich mich immer angesprochen, wenn in einer Anzeige ein Ingenieur gesucht wurde/wird. Ich bin es ja!

Und jetzt noch eine böse Schuldzuweisung: Frauen beschweren sich, dass ihnen die Männerwelt den Zugang zu höheren Positionen verwehrt, dass Männer übergriffig werden etc. Aber wer bitte erzieht auch heute noch überwiegend die Kinder? Wer kauft geschlechterspezifisches Spielzeug und Kleidung? Hier müssen Frauen massiv eingreifen nicht nur als Konsumenten sondern auch auf der Seite der Produzenten und Anbieter.