Wilhelm Conrad Röntgen

Wilhelm Conrad Röntgen (* 27. März 1845 in Lennep/Remscheid; † 10. Februar 1923 in München) war ein deutscher Physiker. Er entdeckte am 8. November 1895 im Physikalischen Institut der Universität Würzburg die nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Hierfür erhielt er 1901 bei der Vergabe der ersten Nobelpreise den ersten Nobelpreis für Physik. Seine Entdeckung revolutionierte unter anderem die medizinische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts, z. B. der Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität.

Wilhelm Conrad Röntgen veröffentlichte 60 wissenschaftliche Arbeiten in seiner Laufbahn. Seine erste wissenschaftliche Arbeit verfasste er als 20-Jähriger.

Als Professor an der Universität Würzburg entdeckte Röntgen 1895 die X-Strahlen, die später im deutschen Sprachraum und in Polen unter Missachtung des Testaments in Röntgenstrahlen umbenannt wurden. Diese Entdeckung geschah zufällig. Mit großem Interesse hatte Röntgen zuvor Untersuchungen zu in luftleeren Röhren erzeugten Kathodenstrahlen, wie sie von Heinrich Hertz und Philipp Lenard sowie anderen Physikern erforscht wurden, verfolgt und (vor allem angeregt durch „Lenard-Pest“) ab Ende Oktober 1895 begonnen, selbständige Experimente damit durchzuführen.
In der Folgezeit bis zum Januar 1896 schrieb Röntgen drei wissenschaftliche Forschungsberichte zu dieser Entdeckung. Der erste Bericht, den Röntgen bereits am 28. Dezember 1895 beim Sekretär der Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft in Würzburg als Manuskript zum Druck eingereicht hatte, trug den Titel „Über eine neue Art von Strahlen“.

Bis dahin fanden auch Funktionstests der Prototypen an Menschen statt. Da man damals von der Gesundheitsgefahr der neu entdeckten Strahlenart noch nichts wusste, und die damals eingesetzte Strahlendosis noch ein Vielfaches heutiger Röntgenapparate betrug, erkrankten damals viele der beteiligten Arbeiter an Krebs und verstarben früh. Ein auf dem Friedhof in Gehlberg aufgestellter Gedenkstein soll daran erinnern.

Bereits im Februar 1896 experimentierte Henri Becquerel, inspiriert durch Röntgen, mit lumineszenten Materialien und stieß dabei zufällig auf die durchdringende Wirkung einer neuen Art von Strahlung. So führte die Entdeckung der Röntgenstrahlen indirekt auch zur Entdeckung der Radioaktivität, für die Becquerel zusammen mit Marie und Pierre Curie 1903 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Seit dem Tod des Vaters zweifacher Millionär, stiftete er das mit der Verleihung des Nobelpreises verbundene Preisgeld in Höhe von 50.000 Kronen der Universität Würzburg. Ebenso verzichtete Röntgen auf eine Patentierung, wodurch sein Röntgenapparat schneller Verbreitung fand. Auf Anfrage sagte er der AEG, er sei der Auffassung, dass „seine Erfindungen und Entdeckungen der Allgemeinheit gehören und nicht durch Patente, Lizenzverträge und dergleichen einzelnen Unternehmungen vorbehalten bleiben dürften“. Desgleichen lehnte er das ihm angetragene Adelsprädikat ab.