Johannes Keppler

Johannes Kepler lebte von 1571 bis 1630

Johannes Kepler war ein großartiger Mathematiker, der sich intensiv mit der Berechnung unregelmäßiger Körper beschäftigte. Außerdem hatte ihn die Astronomie in ihren Bann gezogen, und Kepler stand zu dem damals noch neuen und heftig umstrittenen heliozentrischen Weltbild des Nikolaus Kopernikus.

Aufgrund seiner schwachen Augen konnte er keine eigenen astronomischen Beobachtungen durchführen. Dafür machte er sich daran, die Marsbahn neu zu berechnen, was ihn zu ganz neuen, sensationellen Erkenntnissen über die Bewegungen der Planeten führte.

Seine drei Gesetze zu den Planetenbewegungen wurden nach ihm benannt und sind bis heute noch in Gebrauch. Kepler hat damit dem heliozentrischen Weltbild zum Durchbruch verholfen.

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Erkenntnisse zu den Bewegungen der Planeten

Die Berechnung der Marsbahn war bisher nicht geglückt, weil man von einer Kreisbahn ausging, auf der sich der Planet bewegen sollte. Kepler war der Erste, dem klar wurde, dass die Marsbahn in Wirklichkeit eine elliptische Form haben musste. Bis zu dieser Erkenntnis aber war es ein langer beschwerlicher Weg, denn Kepler musste dazu jahrelang komplizierte Berechnungen anstellen und die Stellung des Planeten Punkt für Punkt auf seiner Bahn nachrechnen.

Das alles bewältigte er ohne Hilfe eines Taschenrechners oder gar Computers, Rechnen war eben noch Handarbeit bzw. Kopfarbeit. Er war sicher manches Mal verzweifelt, weil es wahnsinnig viel Arbeit machte, aber Kepler gab nie auf und hielt durch bis zum Schluss. Dafür wurde er dann mit völlig neuen Erkenntnissen zu den Bewegungen der Planeten belohnt.

Anhand seiner Ergebnisse konnte er für die Planeten Gesetze ableiten, nach denen sie sich um die Sonne bewegen. Mit diesen Gesetzen war es nun einfach geworden, den jeweiligen Standort eines Planeten vorherzuberechnen, und zwar viel genauer als je zuvor. Außerdem musste man sich nun von der Vorstellung verabschieden, dass sich die Planeten auf Kreisbahnen bewegen.

Zwischen 1618 und 1621 verfasste er die Epitome Astronomiae Copernicanae („Abriss der kopernikanischen Astronomie“), die seine Entdeckungen in einem Band zusammenfasste. Es ist das erste Lehrbuch des heliozentrischen Weltbildes.

Ein weiterer Meilenstein der Wissenschaftsgeschichte war Keplers Vorhersage eines Venustransits durch die Sonnenscheibe für das Jahr 1631. Es war dies die erste – und korrekte – Berechnung eines solchen Ereignisses. Dafür konnte er seine zuvor entdeckten astronomischen Gesetze verwenden. Den von ihm berechneten Durchgang konnte er allerdings nicht mehr selbst beobachten; acht Jahre später war Jeremiah Horrocks dabei erfolgreich.