James-Webb-Teleskop

Das James Webb Space Telescope ist der Nachfolger des Weltraumteleskops Hubble. James Webb wird andere Beobachtungsschwerpunkte haben, um die Arbeit von Hubble fortsetzen und vertiefen zu können: Das Teleskop und seine Instrumente werden besonders auf die Beobachtung im Infraroten ausgelegt sein, um die Strahlung ferner Galaxien analysieren oder Wolken kosmischen Staubs durchdringen zu können, die beispielsweise junge Sterne umgeben.

Anders als Hubble wird James Webb nicht von einer Erdumlaufbahn aus beobachten, sondern von einem 1,5 Millionen Kilometer von der Umlaufbahn der Erde um die Sonne entfernten Orbit aus, dem sogenannten Lagrange-Punkt L2, wo sich die Schwerkraft der Sonne und der Erde die Waage halten. Das Teleskop und seine Instrumente werden dort, geschützt durch einen riesigen Sonnenschild von der Größe eines Tennisplatzes, auf Temperaturen unter -233 Grad Celsius gekühlt.

Das James-Webb-Weltraumteleskop wird über einen segmentierten Hauptspiegel mit einem Durchmesser von insgesamt 6,5 Metern verfügen, womit ein neuer Größenrekord für Weltraumteleskope aufgestellt werden dürfte. Dieser Spiegel leitet die Lichtstrahlen an vier komplexe wissenschaftliche Instrumente weiter.Das JWST hat vier wissenschaftliche Hauptaufgaben:

  • Neue und bessere Einblicke in besonders alte Regionen des Universums ermöglichen
  • Verbesserung des Verständnisses der Strukturbildungsprozesse im Universum
  • Die Untersuchung der Entstehungsprozesse von Sternen und Planetensystemen, insbesondere die Erforschung von protoplanetarischen Scheiben
  • Konkrete Planetensysteme und ihre Eignung für Leben untersuchen

Ermöglicht werden diese Untersuchungen dadurch, dass das JWST Wellenlängen 0,6–28 µm im Frequenzspektrum des infraroten Lichtes untersucht. Licht aus weit entfernten und damit auch alten Regionen des Universums wird durch die kosmologische Rotverschiebung in diesen Bereich verschoben. Des Weiteren wird Infrarotlicht auch von kalten Objekten ausgestrahlt und kann interstellare Gaswolken gut durchdringen. Nach Ankunft in der Umlaufbahn und einer Vorbereitungszeit von sechs Monaten sollen die wissenschaftlichen Projekte mit dem Teleskop beginnen, die es im derzeit geplanten Umfang für fünf Jahre in Beschlag nehmen sollen. Eine Ausweitung der wissenschaftlichen Aufgaben auf zehn Jahre wird vorgesehen.

Doch diese Komplexität, insbesondere von Spiegel und Sonnenschutz, erfordert Technologien, die nie zuvor unter Weltraumbedingungen getestet worden waren und sorgte in den vergangenen Jahren nicht nur für Verzögerungen, sondern auch für dramatisch höheren Kosten: Sie stiegen seit Beginn des Projekts von unter einer Milliarde auf inzwischen rund zehn Milliarden US-Dollar.

So wird das Teleskop in den Weltraum befürdert und sich dort „entfalten“.
https://www.youtube.com/watch?v=v6ihVeEoUdo

Details: https://de.wikipedia.org/wiki/James-Webb-Weltraumteleskop