Möge die Macht mit uns sein

Es ist Pfingstsonntag morgen – Kirchengeläut (schon an der Grenze zur Belästigung, bimmelt schon 10 Minuten). Ich habe heute durch Zufall (Danke Twitter) nachgelesen, was Pfingsten für Christen bedeutet und mir dabei ausgemalt, wie ich dies meinem 7jährigen Enkel erklären würde. Dabei drängte sich mir wieder mal der Vergleich zur Macht auf (Ihr wisst schon, StawWars, Jedis …). Kann mir jemand den Unterschied erklären (zur Aussendung des ‚Heiligen Geists‘) ?

Ca 1 Stunde später (habe zwischendurch aber auch was anderes getan als Tweets zu lesen) stieß ich auf diesen Tweet:

Quelle der Aufregung: http://www.stern.de/wirtschaft/news/der-staat-schlaegt-zu–rentnerpaar-wegen-pfanddiebstahl-aus-glascontainer-vor-gericht-7474448.html

Schämt Euch:

  • Ihr Anwohner: fast würde ich Euch wünschen auch mal auf Pfandgeld angewiesen zu sein!
  • Ihr Polizisten: Gab es wirklich nichts dringenderes zu erledigen, sonst seid Ihr doch auch nicht immer gleich zur Stelle.
  • Und der Staatsanwalt schiesst den Vogel ab: Hier kann es eigentlich nur eines geben: Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Verschwendung von Steuergeldern.
  • An den Stern: Das ist keine Justiz-Posse sondern eine Justiz-Frechheit!
  • Dank an die Richter!

Menschenwürdiger Umgang miteinander sieht anders aus! – Möge die Macht mit uns sein!

 

 

 

 

(M)Eine Geschichte zum Thema „Recht am eigenen Foto“

Sommer 1986: Ich arbeite bei einem amerikanischen Computerunternehmen namens Hewlett Packard. Dies wurde angefragt, ob es nicht jemanden mit einem Computer zum Kinderfest im Bundeskanzleramt (damals noch in Bonn) schicken könnte, so als Symbol für die Fortschrittlichkeit. Da ich im PC-Bereich arbeitete, hieß es „Lore, fahr da mal hin“. Gesagt getan. Mitsamt Equipment machte ich mich auf den Weg. Kontrollen überstanden, stand ich denn da mit dem PC und unterhielt die Kinder und deren Begleiter am PC. Dann der große Auftritt des Bundeskanzlers Kohl mitsamt Entourage, Fotografen und Kameras.

Nach der kleinen Aufregung, dass ein Schnipsel vom PC auch in den Abendrachrichten zu sehen war, geriet der Ausflug schnell in Vergessenheit. Bis…
Ja, bis zu jenem denkwürdigen Tag kurz vor Weihnachten – zum Glück war die halbe Belegschaft schon im Weihnachtsurlaub! Wer damals schon beruflich aktiv war, erinnert sich vielleicht daran, dass Hewlett-Packard berühmt für seine schrankenlosen Großraumbüros war (die waren wirklich gut!). Also an diesem eigentlich ruhigen Tag gellte plötzlich aus der hintersten Ecke ein entsetzter Schrei „Lore – was machst Du denn bei denen???“
Völlig ahnungslos spurtet ich hin. Und was musste ich sehen?

Eine Beilage der CDU zur anstehenden Bundestagswahl (25.1.1987) in der Tageszeitung:

  • Kohl mit Mutter Theresa
  • Kohl mit Maggie Thatcher
  • Kohl mit Hannelore (Kohl)
  • und last not least: Kohl mit mir – und den Kindern am Computer

ich_und_kohlDer Schock fuhr mir richtig in alle Glieder – der Ruf komplett zerstört!!!
Ich rannte die Treppe hoch zur Marketingabteilung und fragte, wie ich in diese Werbebroschüre kam? Nun ja, man hatte eine Anfrage des Fotografen – wegen des PCs – gehabt und natürlich zugestimmt. UND ICH??? Hmm, Pech gehabt, öffentliche (bzw. halböffentliche) Veranstaltung.
Aber es war ja eh zu spät. Das Heftchen war verteilt und bei meiner Mutter lief das Telefon heiß. Und ich? Wie schon gesagt, der Ruf war dahin >:-(

Seit dieser Zeit bin ich äußerst vorsichtig und zurückhaltend, wenn irgendwo Fotos gemacht werden!

Wie wäre heute die rechtliche Situation?
Schmerzensgeld?

Manipulationen und Lügenpresse

Menschen regen sich über die Berichterstattung der deutschen Medien auf. Der Grund: es wurde so getan als ob die Politiker zusammen mit den Normalos in Paris marschiert wären. Sind sie aber nicht. Nicht schön, das nicht klar herauszustellen. Es hätte jeder Normalo verstanden, dass Spitzenpolitiker aus Scherheitsgründen nicht mit dem Volk gemeinsam gehen. aber der Eindruck der Gemeinschaft sollte gezielt erweckt werden. Ich hört Merkel direkt sagen “ ein schönes Bild“.

Ja, das war manipulativ, da muss sich Herr Dr. Kai Gniffke gar nicht so aufregen http://blog.tagesschau.de/2015/01/13/die-verschwoerung-von-paris/ . Viel schlimmer ist in meinen Augen die Heuchelei der Anwesenden. Gut dokumentiert von David Wickham: „The Staunch Defenders of Free Press„. Wenn Politiker, die sich angeblich für freie Presse und Freiheit der Meinungsäußerung einsetzen, mit diesen genannten 21 solidarisieren, ist der Begriff „Scheinheiligkeit“ viel zu harmlos. Wenn Journalisten diese Scheinheiligkeit verschweigen und stattdessen noch hofieren, darf gerne, nein muss von Lügenpresse und Manipulation gesprochen werden!

Sexismus, Feminismus und pubertäres Verhalten erwachsener Männer

Vor einer Woche tauchte bei Spiegel Online ein Artikel einer Journalistin auf, die ausführlich beschrieb, wir ihr durch Netzkommentare intime Verhältnisse angedichtet wurden. Feministinnen und andere gerieten ob solchen verhaltens in Rage und riefen „Sexismus!!!“.

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Elfenbeinmuseum – Kritiklose Darstellung

Es war ein schöner Tag: Gemeinsam mit den ehemaligen „Leidensgenossinnen“ der Käthe-Luter-Schule (Bad Herrenalb) besuchten wir Michelstadt und Erbach im Odenwald. Es gab viel „Hach, wie schön“, „schaut mal hier..“ und getratscht wurde den ganzen Tag.

Der Odenwald hat ein Spezialität: die Elfenbeinschitzerei. Nun ist dies eine Medallie mit zwei Seiten. Auf der einen Seite die Schönheit des Materials und die Skulpturen und Schmuckstücke, die daraus gefertigt werden können, aber auf der anderen Seite die brutale Jagd auf Elefanten, um an die Stoßzähne zu gelangen. Diese dunkle Seite passt aber anscheinend nicht in das Bild der sauberen Städtchen. Die dunkle Seite wird für die Touristen zumindest unterschlagen. Wie würden auch Bilder abgeschlachteter Elefanten in den geputzen Schaufenstern aussehen!

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Hirn, wo bist Du?

An einem Tag wie diesem (draussen scheint die Sonne, keine Termine), lese ich mich durch die Online-Nachrichten und erhalte die ersten Dämpfer. Dann gönne ich mir die Twitter-Timeline (meist wieder etwas aufhellend) und lese dann noch diverse Blogs. Letzteres kann allerdings dazu führen (wie auch das Lesen der SPON-Foren), dass frau in tiefe Depressionen verfällt.

  • Kindergarten?
  • Vorhof zur Hölle?
  • Gosse?

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Leider keine April-Scherze

Regierung will Betreuungsgeld durchsetzen – aber zu wenig Geld zum Ausbau der Kitas und hoch verschuldet und sowieso kontraproduktiv (ich spare mir an dieser Stelle die unzäligen Gegenargumente), Linksammlung (Anfang)

Auch leider kein Aprilscherz: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ex-bundespraesident-wulff-macht-als-autor-ein-vermoegen/6463970.html

„Bildungsrepublik“: zu wenig Lehrkräfte und die noch unterbezahlt: http://www.bernd-leitenberger.de/blog/2012/03/27/das-dhbw-prinzip/ und http://www.taz.de/!75910/ und http://www.youtube.com/watch?v=3cVT_McVZYI&feature=relmfu

Ach so ja: Datenschutzbeauftrage wettern und klagen gegen Facebook http://www.focus.de/digital/internet/google/neue-datenschutz-bestimmungen-bundesdatenschutz-prueft-klage-gegen-google_aid_720587.html aber: Alle Parteien laden zu ihrer Facebook-Seite ein (nicht nur die, alle öffentlich rechtlichen Fernsehsender etc. auch) http://de-de.facebook.com/CDU

Aufreger des Tages

Urteil eines Landessozialgerichts:
Papstsatire führt zu Sperre von ALG

Ein bei der Caritas beschäftigter Pfleger schrieb satirische Texte über den Papst. Er musste gehen, die Arbeitsagentur sperrte die Bezüge – zu Recht, wie die Stuttgarter Richter nun urteilten.
http://www.taz.de/Urteil-eines-Landessozialgerichts/!80958/

Plagiatssoftware von Verlagen auf Schulrechnern

Netzpolitik.org berichtet über einen Vertrag der Bundesländer mit urheberrechtlichen Verwertungsgesellschaften und Schulbuchverlagen.
http://www.internet-law.de/2011/10/plagiatssoftware-von-verlagen-auf-schulrechnern.html

Qualitätsjournalismus

erkennt man daran, dass Texte so geschrieben weren, dass die Leser verstehen worum es geht, dass keine falschen Erwartungen geweckt oder Ängste geschürt werden.
In diesen Tagen geht das Thema „Kitas sollen fürs Singen zahlen“ durchs Netz. Der Hinweis, dass die Gema die Gebühren eintreiben soll, bringt die Leser schnell auf die Palme. Doch worum es geht und wie das „Drama“ ganz einfach zu lösen ist, wird schnell vergessen. Vorab: Ich hasse auch die Gema!!
Aber hier ist sie nicht schuld, sondern nur Beauftrage.

Also, es geht nicht um das Singen, sondern um das Kopieren von Seiten aus gedruckten Büchern. Das ist nun mal verboten. Für Schulen und Unis haben die behörden Vereinbarungen mit den Verlagen getroffen, so dass die Schulen Kopien für den Unterricht anfertigen dürfen. Warum dies nicht für Kindergärten und andere Einrichtungen auch gleich gemacht wurde, ist mir ein Rätsel – Behörden!!!

Wenn ich Verlag wäre, würde es mich auch ärgern, dass aus Büchern, für die recherchiert wurde, für die Bilder gezeichnet wurden, deren Texte Korrektur gelesen wurden, die Noten gesetzt wurden ….. einfach Seiten kopiert und verteilt werden. Kein Kindergarten kauft ein Buch zum Singen gleich 20 Mal. Das müssten die Eiltern ja mitfinanzieren.
Lösung: Eigene Bücher erstellen und den Kitas unter CreativeCommons zur Verfügung stellen. Es gibt bereits ein Beispiel: http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/!
Also einfach Ausdrucken und den Kindergärten bringen und erläutern!
Mehr noch: schreibt und zeichnet weitere Lider selbst ab – abder daruf achten, dass diese gemeinfrei sind, also keine Lizenzgegühren für den Künstler meht anfallen (dann käme dann wirklich die Gema ins Spiel).

Warum wurde das in dieser Form nicht bei Spiegel Online, taz etc beschrieben, nein, da schreibt Stern.de „Als hätten deutsche Kindergärten nicht schon genug Sorgen. Die Gema fordert Gebühren fürs öffentliche Singen.“ und weckt so den Eindruck es ginge um das Singen und nicht ums Fotokopieren!