Einleitung

Seit dem Jahre 2000 beschäftige ich mich mit dem Lernen und Trainieren im virtuellen Seminarraum, eindeutiger: mit dem synchronen Lernen und Arbeiten.

Beim synchronen Lernen sind Lernende und Lehrende zur gleichen Zeit zusammen, aber befinden sich an verschiedenen Orten. Die Kommunikation erfolgt direkt, also ohne (nennenswerte) Zeitverzögerung. Das ermöglicht Fragen oder auch Diskussionsbeiträge der Lernenden.

Haben Sie nicht auch schon die Situation in einem Seminar erlebt, als ein anderer Teilnehmer eine Frage stellte, und Sie dachten „Ja, das ist ein interessanter Aspekt“ oder „Gut dass sie/er fragt, das wollte ich auch schon fragen“. Diese Möglichkeit des spontanen Austauschs bietet das synchrone Lernen.

  • Direkte Sprachkommunikation
  • „Persönlicher“ Kontakt
  • Schnelle Contententwicklung und damit höchste Aktualität
  • Lernen in der Gruppe oder auch mit einzelnen Teilnehmern.
  • Reflektion der Selbstlernphase und der Erfahrungen bei der Umsetzung des Gelernten
  • Rollenspiele und Simulationen

Im virtuellen Seminarraum mit direkter Sprachübertragung via Internet oder über eine parallel geschaltete Telefonkonferenz, steht nicht nur der Vortrag des Referenten, des Trainers im Vordergrund, sondern auch die Interaktion zwischen Trainer und Teilnehmer und zwischen den Teilnehmern.

Gab es zu Beginn nur einige wenige spezielle Systeme, so ist heute die Zahl der Plattformen schon unüberschaubar. Heue (im Jahre 2009/2010) ist „Webinar“ schon ein Hype geworden. Marketing-Events, Produktankündigungen etc. werden in vielen Branchen online angeboten. Webinare sind “in”. Von IT-Themen über Sprachen bis hin zu Softskills, das Live-Online-Event macht vor keinem Thema halt. Aber von Zeit zu Zeit taucht auch ein Webcast auf oder eine Online-Präsentation, nicht zu vergessen das eMeeting bzw. die Webkonferenz. Nur unterschiedliche Namen? Nein, im ersten Abschnitt des Buches werden die Begriffe differenziert und hieraus Anforderungen abgeleitet.

Anforderungen werden an die Technik gestellt und an die Moderatoren, Referentinnen, Dozenten, Trainerinnen, Vortragende und Sitzungsleiterinnen. Nur eine PowerPoint-Präsentation „hochladen“ reicht nun mal nicht aus, um eine erfolgreiche Präsentation oder ein zielorientiertes Training durchzuführen.

Jennifer Hofmann sagte in ihrem Buch: „Synchrones Online-Lernen ist die beste und schlechteste Kombination von traditionellem Semi­nar und asynchronem Web-basiertem Lernen „. Es liegt ein Körn­chen Wahrheit in diesem Satz. Als professi­o­neller Moderator ist es Ihre Aufgabe „das Positive zu ver­stärken“ und „das Negative zu eliminieren“. Das bedeutet, wir müssen die besonderen Möglich­keiten des synchro­nen Lehrens und Lernens herausarbeiten.

Das herausragende Merkmal des traditionellen Präsenz-Seminars ist die direkte Interaktion zwischen Moderator und Teil­nehmer und unter den Teilnehmern selbst und die Möglichkeit des Blickkontaktes. Beim asynchronen Lernen fehlt dies und muss durch die Be­treuung von Teletu­toren, Dis­kussionen in Foren oder durch Kommuni­ka­tion mittels Email ausgeglichen werden. Im virtuellen Semi­nar­raum hingegen besteht die direkte Kommunikation. Aber auch hier muss der fehlende Blickkontakt durch andere Methoden ausgeglichen werden.

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