Berufe und ihre Bezeichnungen

Bin ich ein Trainer oder besser eine Trainerin? Eigentlich bin ich Ingenieur oder bin ich eine Ingenieurin oder gar eine Ingenieuse?

Da haben es die Menschen im angelsächsischen Sprachraum besser. Dort heisst es ganz einfach „She is a trainer“ „She is my friend“. Wir haben bereits sehr viele Begriffe eingedeutscht, doch leider gehen wir dann einen Schritt zu weit, anstelle die Vereinfachung zu übernehmen: So wird aus „She is a manager“ „Sie ist eine Managerin“.

Betrachten wir das Ganze aus einem anderen Blickwinkel. Alle Menschen, die Englisch sprechen machen keine Unterschiede bei den Berufsbezeichnungen, diese gelten für beide Geschlechter. Werden dadurch Frauen herabgesetzt? Mit Sicherheit Nein. Hierzulande wird nach Jahrhunderten der bewussten (oder auch unbewussten) Trennung, die natürlich auch ein Abbild des wirklichen Lebens darstellte, ein Aktionismus in die falsche Richtung geführt. Anstelle des krampfhaften Bemühens alle Berufsbezeichnungen mit einem „in“ zu versehen, sollten wir diese Energie lieber anders verwenden.

Wir Frauen können es uns leisten als Manager, Arzt oder Ingenieur tituliert zu werden. Sicher werden einige Damen darauf bestehen „Ärztin oder Verkäuferin genannt zu werden. Das war bei der Abschaffung der Anrede Fräulein genau so. Statt dessen sollten wir uns um geschlechtergerechte Inhalte (Beispiele: http://genderanalysen.de/geschlechtergerechte-inhalte/) und Didaktik (Beispiele: http://genderanalysen.de/gendersensible-didaktik/ ) kümmern. Die beiden Links führen auf die Webseite von Dr. Gisela Pravda *, einer engagierten Wissenschaftlerin, die laut und vehement Widerspruch einlegen wird, wenn es darum geht, einheitliche Berufsbezeichnungen zu verwenden.  Ja, dies sind leider fast alles „männliche“ Bezeichnungen. Aber sagen wir (Frauen) nicht auch „Ich gehe zum Friseur“ – und es ist eine Friseuse?

Verbannen wir doch lieber Texte wie in diesen Beispielen beschrieben: http://ninialagrande.blogspot.com/2010/05/neue-presse-back-to-50s.html oder dieses: http://www.joergrupp.de/776/rollenbilder/

Dieser Cartoon verdeutlicht das Problem, das in der deutschen Sprache sicher noch verstärkt wird, aber die eigentlichen Ursachen liegen woanders: http://contexts.org/socimages/2010/05/16/toys-gender-and-career-interests/

Jetzt fehlt mir immer noch das Vorwort zu meinem Online-Buch http://clot.mixxt.de/networks/wiki/index

* Ich hatte einmal das Vergnügen in einem Seminar mit ihr zusammenzuarbeiten. Daraufhin habe ich damals alle meine Texte überarbeitet um geschlechtergerechte Bezeichnungen einzuführen. Natürlich die TrainerInnen und die „Damen und Herren der Personalentwicklung

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