Armer Garten …

Tja, da hat frau selbst schuld. Nicht jedes Jahr überprüft, ob die „Pächterin“ auch ordentlich arbeitet, bzw, überhaupt noch da ist.

 
Die Geschichte des Gartens

Der Garten gehörte meinen Großeltern (mütterlicherseits). Nach deren Tod fiel er zu je 1/3 an deren Kinder. Meine Mutter kümmerte sich zunächst um den Garten, überlies ihn dann aber einem Ehepaar aus dem Dorf. Diese pflegten den Garten auch, umzäunten ihn und stellten ihren Wohnwagen auf. Dazu bauten Sie noch eine Hütte (für Gartengeräte). Kurz nach dem Tod meiner Mutter kam eine Frau auf mich zu und wollte ein Stück Land von mir pachten. Letztlich fand sie irgendwie heraus, dass mir (zumindest zu 1/3) der Garten gehörte und die Familie inzwischen kein Interesse mehr daran hatte. Ich willigte ein und gab der guten (!) Frau auch einen Pachtvertrag, den sie allerdings nie unterschrieben zurückschickte. Hätte mir zu denken geben sollen (nun ja, aus Schaden wird frau klug).
Leider hatte ich es danach jahrelang versäumt mich um dieses Stück Land zu kümmern, von welchem mir ja auch nur 1/3 gehörte (= 1/3 von 250m² !) Nun starb mein Onkel (2. Drittel) und seine Frau erbte. Diese vererbte alles Ihrer Nichte in Wolfsburg. Auch meine Tante verstarb (3. Drittel) und vererbte alles Ihrem Sohn, zu dem ich auch nur mäßigen Kontakt hatte. Es kostete mich viel Zeit a) die Erbin in Wolfsburg ausfindig zu machen, b) diese davon zu überzeugen, dass Sie ein Stück Land nicht einfach an das Land Hessen zurückgeben kann, nur weil sie keine Interesse daran hat (am Rest des Erbens aber schon). Letztendlich hat Sie mir ihr Drittel überschrieben (ich habe die Kosten übernommen, muss ja alles über Notar laufen).
Ich dachte dann schon immer mal wieder daran, mich um den Garten zu kümmern, habe es aber (gerne) vergessen. Bis vor ca. 2 Monaten der Besitzer des Wohnwagens vor mir stand und meinte, er zahle immer noch Versicherung dafür (!) und wolle ihn nun endlich verschrotten. Gut, das war dann der Auslöser, ich wurde aktiv.
Der erste Weg führte mich zu der Adresse der Frau (diese hatte ich zum Glück noch). Musste dann aber von dem Vermieter der Wohnung erfahren, dass sie und ihre Familie mit 3 Monatsmieten Rückstand und einer total versifften Wohnung bei Nacht und Nebel vor 6 Jahren verschwunden seien. Oh je!
Nun war aber der Garten auch nach dem Verschwinden der „Pächter“ einigermaßen in Ordnung gehalten worden. Nur in diesem Jahr, ab April, sei niemand mehr dagewesen – laut Gartennachbarn. Nun musste die Flex ran und das Schluss war geknackt. Unkraut wuchs sehr hoch, Brombeerranken überall, hinter der Hütte ein großer Müllberg, Tonnen, die mit Wasser vollgelaufen waren.
Der Wohnwagenbesitzer knackte das Schoss und:

Der Inhalt des Wohnwagens reicht von Geschirr, Werkzeuge (brandneu und sehr, sehr alt) Kräutersamen bis zu eine nagelneuen Pumpe. Letztere habe ich sichergestellt und alles andere in Säcke verpackt, mit einer gefundenen Plane abgedeckt und diese mit Stühlen und sonstigem aus der Hinterlassenschaft gesichert.
Da sehr viel Neues im Wohnwagen gelagert war, kann es ja durchaus sein, dass derjenige, der sich den Garten herrichten wollte im nächsten Jahr noch einmal wiederkommt. Wenn nicht, gibt es eine größere Sperrmüllabfuhr.
Und die Essenz davon: Kümmert Euch um Eure Dinge, sonst kann es in sehr viel Arbeit und Ärger ausarten. Verpachten: nur noch an jemanden, den ich gut kenne. Aber mein Enkel (11) hat schon Ansprüche angemeldet: Er will auch endlich etwas Eigenes, das er so gestalten kann wie er will – finde ich toll, und werde ihm eine Chance geben (und ihn auf Wunsch unterstützen).