LdL – Lernen durch Lehren

Im Stenogramm-Stil:

  • 3 Hangout-Aufzeichungen angesehen und etwas dazu gelesen
    1. Mich nervt der theoretische Überbau
    2. Idee des Konfuzis-Spruches hatt ich auch – nutze ich doch längst
    3. Langsame Erkenntniss, dass es doch etwas anderes ist, als Aufgaben für Sequenzen für die nächste Session zu verteilen
    4. Bin gespannt auf Woche 5 = Umsetzung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung: Wie reagieren Erwachsene auf das Konzept?

Ist ein spannendes Konzept. Eine wichtige Diskussion bei Philippe Wampfler (Kommentare):  http://schulesocialmedia.com/2014/05/28/bemerkungen-zur-methode-lernen-durch-lehren/

eLearning und informationelle Selbstbestimmung

Jahrelang haben wir, die Protagonisten des eLearning, uns den Mund fusselig geredet, wie toll das doch ist, wenn Alle miteinander lernen können. Kommunikation via Internet sei grenzenlos und schnell. Dann kamen die MOOCs und Social Learning und die Grenzen der LMS wurden gesprengt. Lernen und studieren in Facebookgruppen, Verabredungen via Twitter und WhatsApp. Wo wer ist, signalisiert Foursquare.
Toll, nicht wahr?

Vor Snowden kam bei mir schon einmal die Frage auf: „Sind wir alle digitale Exhibitionisten?“ und auf dem ColCamp 2012 diskutierten wir darüber. Etwa zum gleichen Zeitpunkt tauchte Learning Analytics, das das Lernverhalten von Studierenden untersucht, in meiner Timeline auf. Wissenschaftlich gesehen sicher interessant, aber ein leichtes Unbehagen stieg dennoch in mir auf.
Dann kam Snowden.

Zu meinem Erstaunen bewegte das in der eLearning-Szene nichts. Mir kommt es sogar so vor, dass die Begeisterung für die sogn. Web2.0-Tools gerade richtig Fahrt aufnimmt. Zur Zeit läuft ein offener Online-Kurs der Uni Frankfurt zu gerade diesem Thema. Ich muss gestehen, dass ich einigermaßen entsetzt über einen Beitrag war, in welchem das Lernen via Facebook-Gruppen in den schönsten, schillernsten Farben geschildert wurde. Bin ich schon dem Verfolgungswahn verfallen?

Für alle Bildungsanbieter (Schulen, Universitäten, Weiterbildungsinstitute, VHS …) sollte spätestens jetzt die wichtigste Aufgabe darin bestehen, überwachungsfreie, „abhörsichere“ Lernräume zu schaffen. Zeit für transparente, verständlich Angaben dazu, welche Daten wo und wie lange gespeichert werden sowie, welche Auswertungen gemacht werden und welche Schlüsse daraus gezogen werden. Zwischenfrage: Welche Daten geben die Unis eigentlich an die diversen Dienste weiter?
Können wir heute eigentlich guten Gewissens einen cMOOC anbieten?

Es gibt bereits viele Beispiele, die uns darauf aufmerksam machen sollten, dass die Überwachung und die daraus gezogenen Schlüsse uns alle betreffen:

Über eines sollten wir uns im Klaren sein, die Liste wird scheller wachsen, als uns lieb ist. (Nur mal so zur Info: „Andere Länder, andere Sitten“ https://digitalcourage.de/blog/2014/andere-laender-andere-ueberwachung-das-beispiel-indien )

Zu Facebook: Gestern gelesen, dass Facebook nun auch bald die Musik erkennt, die die Nutzer im Hintergrund hören:

  • Person liest gerade Marcuse und hört Highway to Heaven und befindet sich in seiner Wohnung. Um 22:00 Uhr bricht die Musik ab und Freund kommt dazu (wenn Musik erkannt wird, wird die Stimmerkennung nicht lange auf sich warten lassen.
    Und alles wird zum Profil hinzugefügt.

Ob es nun Facebook, oder die tollen Tools von Google sind, ist egal, ich denke, wir sollten uns ganz schnell und intensiv Gedanken darüber machen, wie die informationelle Selbstbestimmung der Lernenden garantiert werden kann. Zur Not zunächst einmal zurück ins LMS

Schade, waren eigentlich eine tolle Idee, die Web 2.0-Tools :-(

So wird das nix mit uns – eBooks

Heute morgen wird auf Twitter auf Jan Philipp Albrechts Buch zum Datenschutz <http://www.droemer-knaur.de/buch/7973707/finger-weg-von-unseren-daten> hingewiesen (vielfach). Ja, ein Thema das mich stark beschäftigt.
Erster Impuls: Kaufen, das gibt’s bestimmt als eBook.

Ich lese sehr viel am PC und Tablet, ziehe aber häufig die gedruckten Bücher vor. Ich liebe es vor dem Regal zu stehen und die Bücherrücken anzusehen und mich an den Inhalt, das Kaufevent oder die Umgebung, in der ich das Buch gelesen habe, zu erinnern. Bei eBooks konnte ich diese Emotionen noch nicht erkennen. Ist halt so eine altmodische Emotionalität, sehr persönlich.

Was mich aber sachlich an den eBooks am meisten stört, ist dieses DRM und die Tatsache, dass ich nur ein Leserecht kaufe. eBooks kaufe ich prinzipiell nur ohne DRM. Ist so! Die Argumente dazu sind vielfältig beschrieben (z. B. http://www.lesen.net/ebook-news/adobe-gehackt-viele-ebook-leser-betroffen-8342/) .

Zurück zum aktuellen Kaufwunsch:
Meine Entscheidung war, das ist für mich ein Buch, das ich auf meinen Endgeräten lesen möchte, daher eBook. Aber siehe da: Adobe Digital Editions (Bei einem Buch zum Datenschutz?). Also kein eBook.
Dann schaute ich mir interessehalber den Preis an und staunte nicht schlecht:
Gedruckte Ausgabe: 7 € – ein sehr verbraucherfreundlicher Preis
eBook (mit ADE) 6,99 € – Wie bitte? Für die eingeschränkten Rechte und meine Daten soll ich das Gleiche (OK; 1 ct weniger) bezahlen?

  • Soll ich nun erfreut darüber sein, dass es dem Verlag um den Inhalt, nicht den Vertriebsweg geht?
  • Ist der Buchpreis subventioniert?
  • Ist der eBook-Preis überhöht?
  • Eine Mischkalkulation?

Transparente Preispolitik ist etwas anderes!
Fühle mich irgendwie veräppelt.

Werde mein Informationsbedürfnis zum Thema Datenschutz auf andere Wege stillen.